Metron fördert Kunst. Das neuste Werk ist im «Brutkasten» vor dem Metron-Haus in Brugg zu sehen. Die Aargauer Künstlerin Sonja Kretz präsentiert darin eine Installation zum Begriff «Eskalation». Sie zeigt ein überquellendes Landschaftsfragment im Modellmassstab – sozusagen das Gegenteil dessen, wofür Metron steht.
Metron ist ein Planungs- und Architekturunternehmen: Wir arbeiten durchdacht und weitsichtig. Die «Eskalation» von Sonja Kretz ist anders entstanden: Zwar mit einer Vision, aber im Prozess sich spontan und aus sich selbst heraus formend. «Mit meiner Kunst soll etwas Neues entstehen, eben weil es nicht statisch ist», sagt Kretz. Ihr Thema für das Werk war «Eskalation» – ein Begriff, den die Metron-Mitarbeitenden vor einem halben Jahr gewählt und der Künstlerin zur Umsetzung übergeben haben. Nun quillt und bricht die eskalierende Landschaft im Brutkasten ans Tageslicht.
Das Werk besteht aus Baumaterialien. Im Kern steckt eine Negativgussform aus Karton, gefüllt mit Gussmaterial aus Beton und Gips. «Es ist kein abgeschlossenes Objekt», sagt die Künstlerin, «sondern symbolisiert den Eskalationszustand.» Es zeigt die Geburt von etwas Unerwartetem, das neue Formen generiert.
Hält sich das Werk?
Es ist nicht klar, ob sich die Form im Brutkasten halten wird. Das Werk balanciert auf einer blauen, schrägen Plattform, die Assoziationen an den blauen Himmel, die Weite oder einen Bluescreen weckt. Manch eine Betrachterin mag sich fragen: Kann sich die Form an diesem «Berg» halten – oder wird sie doch noch abrutschen?
Der Effekt, die Unsicherheit, ist gewollt. Die Aargauer Künstlerin befasst sich in ihrem Schaffen mit alpinen Landschaften, mit Raum und Architektur und der Frage, was natürlich und was vom Menschen gewollt ist. Ihr Interesse gilt den Veränderungen. «Gerade in den alpinen Landschaften erleben wir einen raschen Bildwechsel, verursacht beispielsweise durch Murgänge und Klimawandel, aber auch geplante Verbauungen», sagt Kretz.
Wie wirkt der Mensch auf den Raum? Wie der Raum auf den Menschen? Wie sinnlich kann auch eine künstliche Landschaft sein? Dies sind Fragen, mit denen sie sich als bildende Künstlerin auseinandersetzt. In ihrem Zweitberuf als Farbgestalterin entwirft sie für Architekturbüros in der ganzen Schweiz Farbkonzepte für Innen- und Aussenräume. Im nahen Mellingen hat Sonja Kretz beispielsweise die Primarschule Kleine Kreuzzelg mitgestaltet.
Ihre «Eskalation» im Brutkasten ist bis Ende 2024 in Brugg, Stahlrain 2, zu sehen.
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