Die Stadt Zürich entwickelt mit dem «Masterplan HB/Central 2050» ein Zukunftsbild für verkehrliche und stadträumliche Planungen im Gebiet um den Hauptbahnhof und das Central. Grundlage dafür ist ein zweistufigen Testplanungsverfahren mit insgesamt vier Teams. Metrons Vision: Vom Transitraum zur Agora. Die Projekte der ersten Testplanungsphase sind nun online ausgestellt.
Der Raum um den Hauptbahnhof (HB) in Zürich ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt, nicht nur für die Stadt selbst. Mit fast einer halben Million Menschen pro Tag, die hier aus- und umsteigen (Stand 2018), ist der HB der Bahnhof mit dem höchsten Passieraufkommen der Schweiz. Der Bahnhofquai, der Bahnhofplatz und auch das Central fungieren dabei als Schnittstelle zwischen Hauptbahnhof, Bahnhofstrasse, Limmat, Altstadt und Hochschulgebiet und nehmen eine herausragende Funktion innerhalb des Stadtraums ein.
Internationales und interdisziplinäres Team
Im Rahmen der Testplanung erarbeitete Metron im Team mit Bryum, BHSF Architekten, Gehl Architects, der Zeugin-Gölker GmbH und der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften die Vision ‘Vom Transitraum zur Agora’. Der heute introvertierte, verschachtelte und vielfach versiegelte Raum rund um den HB/Central schöpft seine stadträumlichen Potenziale kaum aus. Kern der Vision ist daher, diesen zu einem öffentlichen, verbindenden und orientierenden Element weiter zu entwickeln.
Agora 2050
Die griechische Agora steht für den zentralen Kultplatz der Antike, der alle wichtigen Funktionen der Stadt übernimmt, Identität stiftet. Daran anknüpfend vereint der Projektvorschlag Überlegungen zu den Fokusthemen Verkehr, Stadtklima und Freiräumen. Das Geflecht der umliegenden Stadträume wird im Zuge der Planung geordnet, sukzessive gestärkt und stärker mit dem Bahnhof verwoben. Die Verbindungen des motorisierten Verkehrs fokussieren sich auf die wesentlichen und notwendigen Verbindungen, das Fuss- und Velowegnetz wird in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr verstärkt, ergänzt und verbessert.
Partizipative Umsetzung in Etappen
Bereits kurzfristig soll der Alltag der Benutzer*innen durch die Umsetzung von punktuellen Eingriffen, Pilotprojekten und provisorischen Massnahmen massgeblich verbessert werden. In spezifischen, partizipativen Prozessen sollen Umfang und Wirkung der Manssnahmen mit der Bevölkerung reflektiert werden, um neue Erkenntnisse für die folgenden Projektphasen zu erhalten. Pilotprojekte und temporäre Massnahmen werden so bewusst als Instrumente der sozialräumlichen Entwicklung und Verflechtung genutzt.
Wie geht es weiter?
Zwei der vier Teams werden bis Ende Juli durch das Beurteilungsgremium ausgewählt, um bis Ende Jahr eine Synthese aus den vier Stossrichtungen zu erarbeiten. Wir sind hochmotiviert und würden uns freuen, diesen spannenden und herausfordernden Weg zur Vision weiter zu begleiten, der einen umfassenden Prozess zur Stadtreparatur am Herzen von Zürich erfordern wird.
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