Seit 16 Jahren engagiert sich Metron-Transfer in Bosnien und Herzegowina. Mit den lokalen Fachleuten blicken wir über alle kulturellen Grenzen hinweg auf vielfältige gemeinsame Projekte. Am 17. Mai stellt der Förderverein Umwelt- und Energiezentrum Tuzla die interethnische Zusammenarbeit ins Zentrum seiner Jahresversammlung.
«Geteiltes Bosnien?» fragt der Flyer, der zu drei Vorträgen im Gare du Nord einlädt. Daneben schreien zwei haushohe Jungen in unterschiedliche Richtungen. Durch den Krieg in der Ukraine erhält auch die separatistische Bewegung und die ethnische Spaltung in Bosnien und Herzegowina Aufwind.
Interethnische Zusammenarbeit in Bosnien und Herzegowina
In ihrer Arbeit überschreiten die Fachleute des Umwelt- und Energiezentrums Tuzla täglich kulturelle und ethnische Grenzen. Ihre Projekterfolge zeugen davon, was im Miteinander erreicht werden kann. In zwei Vorträgen beleuchten zwei Umweltfachleute aus der bosniakischen und serbischen Entität ihre Zusammenarbeit jenseits von politischen Trennlinien. Ergänzt wird diese Perspektive durch eine politische Einordnung von Cyrill Stieger, einem langjährigen Südosteuropa-Korrespondenten der NZZ.
Metron-Transfer vor Ort
Seit 16 Jahren ist Metron Mitglied im Schweizer Förderverein des Zentrums; seit 2009 ist Ruedi Stauffer sein Präsident. Mit Expertise vor Ort und Weiterbildungsangeboten in der Schweiz fördern wir den Fachaustausch auf Augenhöhe. So haben wir in dieser Zeit vielfältige Projekte unterstützt:
Das zivilgesellschaftliche Netzwerk Modrac-See verbindet lokale Organisationen, die sich für die Verbesserung der Umweltsituation und die Sensibilisierung der Bevölkerung am Modrac-See engagieren.
Martin Valencak erarbeitete mit Unterstützung von Metron-Transfer Szenarien zur Raumentwicklung der Region Modrac-See.
Selbstgebaute Sonnenkollektoren sollen helfen, den Einsatz von Braunkohle zu reduzieren. Mit der Schulung von lokalen Fachleuten entstand ein Netzwerk zur Einführung der Solartechnologie.
Ein Verkehrs- und Siedlungskonzept für Tuzla optimiert das bestehende Verkehrssystem und bezieht – für Bosnien ungewohnt –Fuss- und Veloverkehr konsequent in alle Planungen ein.
Das übergeordnete Signaletikkonzept verknüpft die zivilgesellschaftlichen Projekte für den Fuss- und Veloverkehr rund um den Modrac-See.
Im vergangenen Herbst feierte das Umwelt- und Energiezentrum Tuzla sein 20jähriges Bestehen. Metron-Transfer durfte mitfeiern. Wir danken herzlich für die Einladung und freuen uns auf viele weitere spannende Kooperationsprojekte!
«Geteiltes Bosnien?»
Förderverein Umwelt- und Energiezentrum Tuzla
17. Mai 2022, Gare du Nord (im Badischen Bahnhof Basel)
17.00 Jahresversammlung Förderverein (für Mitglieder)
18.00 Apéro und Musik (öffenlich)
19.00 Vorträge
