Aktuelles – 25.07.2022

Wie Bern zur «Velohauptstadt» wurde

Veloverkehr am Bahnhof Bern

Das «Info Bulletin», die Zeitschrift der Velokonferenz Schweiz, widmet der Stadt Bern eine eigene Nummer. Darin wird Bern als die velofreundlichste Stadt der Schweiz proklamiert. Und es wird gezeigt, wie Bern dies schaffte. Die Metron hat ihren Teil dazu beigetragen: Sie hat den Masterplan Veloinfrastruktur verfasst und wirkt seit Jahren an zahlreichen Projekten mit.

Die Stadt Bern startete 2014 die «Velo-Offensive». 2016 verkündete Ursula Wyss (damals Gemeinderätin) das Ziel, den Anteil des Velos am Gesamtverkehr in der Stadt von 11 % auf mindestens 20 % bis 2030 zu steigern. Die Stadt blieb dran. Sie arbeitet Stück für Stück weiter auf dieses Ziel hin. Heute gehört velotaugliche Infrastruktur bereits breitflächig zum Alltag, und wie der Verein Velokonferenz Schweiz im aktuellen «Info Bulletin» erfreut feststellt: Das Ziel von 20 % Veloanteil wird sicher erreicht werden.

Neuer Massstab in der Veloplanung gesetzt

Bern hat mit der Velo-Offensive einen «neuen Massstab im Bereich Veloplanung gesetzt» (Zitat Info-Bulletin). Das heisst beispielsweise:

  • durchgehende und breite Velostreifen auf den Velohauptrouten, wo nötig auch abgesetzte Radwege, damit Velofahrende nebeneinander fahren oder überholen können;
  • ausreichende und hochwertige Veloabstellplätze, vor allem beim Bahnhof;
  • die Entflechtung von Velo- und Fussverkehr, u.a. an den ÖV-Haltestellen;
  • ein städtisches Veloverleih-System;
  • gute verwaltungsinterne Zusammenarbeit, Einbezug der Direktbetroffenen und
  • eine politische Führung, die sich für das Velo einsetzt.

Noch ist das Netz der Velohauptrouten nicht fertiggestellt. Auch sind sind weitere Massnahmen umzusetzen. Dennoch ziehen die Fachleute im «Info Bulletin» acht Jahre nach Start der Velo-Offensive eine positive Bilanz. Sie zeigen auf, mit welchen Massnahmen dies erreicht wurde, was aber auch noch zu tun ist.

Als Co-Autorin eines Artikels erläutert Monika Saxer von Metron Bern, wie wichtig das Thema Veloparkierung für die Zielerreichung ist: Nötig sei nicht nur ein ausreichendes, sondern auch ein hochwertiges Angebot an Veloabstellplätzen (Info-Bulletin, S.22f). Noch schrecken viele davor zurück, ihr Velo am Bahnhof abzustellen. Massnahmen, etwa grosse Velostationen und ein Bewirtschaftungskonzept, liegen zwar vor; sie müssen aber noch umgesetzt werden.

Zentrales Strategiepapier: der Masterplan Veloinfrastruktur

Der «Masterplan Veloinfrastruktur» der Metron gehört zu den wesentlichen Strategiepapieren in der Geschichte der Velohauptstadt Bern. Eine Grundformel des Masterplans lautet «von 8 bis 80»: Die Infrastrukturen sollen also nicht nur geübten Velofahrenden im Erwerbsalter gerecht werden, sondern auch Kindern ab acht Jahren sowie Senioren. Der Plan enthält die Standards für eine sichere, verlässliche und einfach verständliche Veloinfrastruktur und legt die «Velosophie» fest.

Mittlerweile wurde dieses Instrument in Bern weiterentwickelt (weitere Themen) und die Metron AG konnte es in anderen Gebieten (Luzern, Kanton Zürich) einbringen.

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