Public Space Spider – integrale Sicht auf den öffentlichen Raum



Öffentliche Räume sind komplex. Der Public Space Spider unterstützt uns dabei, ihre Qualitäten und Potenziale zu identifizieren, und stellt sie grafisch dar. Das Instrument zeigt den Ist-Zustand und das Entwicklungspotenzial eines öffentlichen Raums in den Bereichen Mobilität, Ökologie und Aufenthalt. Planerische Varianten und deren Wirkungen lassen sich mit dem Public Space Spider beurteilen. Einsatzgebiete sind zum Beispiel Plätze und Strassen, wo eine Aufwertung ansteht – eine Sanierung, Innenentwicklung oder Klima-Anpassung.
Metron entwickelt den Public Space Spider digital weiter: Unsere Kundschaft soll in die rund 40 Spider-Indikatoren eintauchen können.
Angebot von Metron

Bestandes- und Potenzialanalyse
Welche Stärken und Defizite hat ein öffentlicher Raum? Wo gibt es am meisten Potenzial für Verbesserungen? Ein interdisziplinäres Team analysiert das vor Ort anhand von rund 40 Indikatoren. Das Ergebnis wird im grafischen Beurteilungsinstrument «Public Space Spider» auf einen Blick sichtbar.

Variantenvergleich und Wirkungsanalyse
Wenn verschiedene planerische Varianten zu beurteilen sind, hilft der Variantenvergleich mit dem Public Space Spider: Welche Variante bringt am meisten Nutzen für Mobilität, Ökologie und Aufenthalt? Dieser Spider zeigt die Vor- und Nachteile jeder Variante auf einen Blick. Mit der Wirkungsanalyse vergleicht man anschliessend die Qualität der Bestvariante mit dem Bestand.
«Mit dem Public Space Spider können wir ohne Mehraufwand eine thematisch vollständige Bewertung eines öffentlichen Raums erstellen und die Ergebnisse in einer leicht verständlichen Grafik veranschaulichen.»
Stefan Manser, Spider-Co-Entwickler und Raumplaner
Projekte

Analyse der Orpundstrasse: Der gesamte Perimeter weist hohe Qualitäten im Verkehr auf. Es bestehen aber grosse Unterschiede bei der Aufenthaltsqualität sowie bei der Qualität der Grünräume (Ökologie).

Die Orpundstrasse ist eine Verkehrsachse, die durch ein Wohngebiet führt. Das bringt hohe Anforderungen an die Lebensqualität mit sich.

Heute ist die Achse stark verkehrsorientiert.
Analysieren und vergleichen
Die Orpundstrasse in Biel/Bienne entspricht nicht den Sicherheitsbedürfnissen für den Fuss- und Veloverkehr und muss in den nächsten Jahren saniert werden. Metron hat die Strasse in fünf Abschnitte unterteilt und einen Analyseplan erstellt. Dank dem Variantenvergleich mittels Public Space Spider wird sich effizient erkennen lassen, welche planerische Variante am meisten Verbesserungen bringt – für die Mobilität, die Aufenthaltsqualität und das Stadtklima.
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Im Abschnitt «Bahnhof» in Düdingen besteht viel Potenzial für eine Platzgestaltung, wie die Spider-Analyse zeigt.

Der Abschnitt «Nord» dient auch künftig als Bewegungsachse. Das Aufwertungspotenzial liegt daher vor allem in der Optimierung der Verkehrsqualität für den ÖV und für den Veloverkehr.

Die Analyse mit dem Spider zeigt, dass die Ortsdurchfahrt im Ortszentrum noch zu wenig Bezug zum historischen Dorfkern von Düdingen hat. Es besteht Potenzial für eine Platzgestaltung.
Potenziale erkennen
Der Verkehr dominiert das Zentrum von Düdingen. Der Kanton Freiburg wünscht eine Aufwertung, die den Verkehr erträglicher und das Ortszentrum attraktiver macht. Die Ortsdurchfahrt soll abschnittsweise gestaltet werden. Die Bestandes- und Potenzialanalyse mit dem Public Space Spider zeigte für jeden Abschnitt, welche Stossrichtungen besonders erfolgsversprechend sind. Zum Beispiel wurde klar, dass im Abschnitt «Bahnhof» viel Potenzial für eine Platzgestaltung besteht. Hierzu muss der Bahnhofsplatz und der Auftakt zum Coop in die Überlegungen miteinbezogen werden, und für den Fussverkehr braucht es bessere Querungen.
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Für den Strassenraum der Brüggstrasse zeigt das Projekt eine deutliche Verbesserung in allen Punkten des Spiders.

So könnte die Strasse neu gestaltet werden.
Wirkung veranschaulichen
Der Knoten Brüggstrasse/Friedweg in Biel wird aufgrund der sanierungsbedürftigen LSA-Anlage grossflächig angeschaut. Metron hat zusammen mit den Projektverantwortlichen ein Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) für den Perimeter definiert. Das Instrument Public Space Spider diente dazu, die Wirkungen des BGK zu analysieren und zu veranschaulichen. Zum Beispiel liess sich zeigen, dass sich das Stadtklima mit einer Doppelbaumreihe wesentlich verbessern lässt.
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Mehr Beispiele: im Themenheft 38 «Gegenwartsentwurf»
Der Spider wird in der Metron-Publikation Themenheft 38 «Gegenwartsentwurf für das Gemeinschaftsprojekt Strassenraum» (2022/23) das erste Mal einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, anhand von zwei Beispielen aus Yverdon und Zürich. Metron-Expert*innen aus Verkehrsplanung, Landschaftsarchitektur und Städtebau haben dort zwei Strassenräume mit hohem Transformationspotenzial bewertet.
Der Spider als Webapplikation
Analyse mit Tablet vor Ort
Der Public Space Spider ist als Webapplikation verfügbar: Auf einem mobilen Gerät kann man vor Ort Analysen machen, die umgehend als Spider-Grafik dargestellt werden.
Weitere Digitalisierung
Der Spider wird digital noch weiter entwickelt: Es soll möglich werden, vertieft in die 40 Bewertungsindikatoren einzutauchen und Zusatzinformationen angezeigt zu bekommen. Geprüft wird auch eine Verknüpfung durchgeführter Spider-Bewertungen mit dem Metron-WEB-GIS.
Und schliesslich wird der Spider so adaptiert, dass auch Nicht-Fachleute ihn nutzen können, um öffentliche Räume zu bewerten: vgl. Projekt «Crowd Spider» in Köniz.
Weitere Anwendungen
- In der Mitwirkung: Der Public Space Spider eignet sich für Kommunikation und Diskussion der Möglichkeiten mit Interessenvertreter*innen und Bevölkerung.
- Für die Gestaltung von öffentlichen Räumen mit Fokus Landschaft oder Aufenthalt, wie Pärke oder Spielplätze.
- Als Bewertungstool für die Vergabe von Fördergeldern.
Kontakt Public Space Spider

Roulin Alexandre
Geschäftsleiter
MAS ETH Landscape, dipl. Ing. FH in Landschaftsarchitektur / BSLA
Metron Bern AG