Die ÖBB-Infrastruktur verfügt österreichweit über mehr als 67‘000 Kundenstellplätze, welche zurzeit den Kunden des öffentlichen Verkehrs (ÖV) überwiegend kostenlos zur Verfügung stehen. Ein geeignetes Bewirtschaftungssystem soll nun zur Verkehrslenkung beitragen, die Auslastung der Anlagen optimieren und den quellnahen Eintritt der Fahrgäste ins System Bahn fördern.
Metron entwickelte ein Bewirtschaftungskonzept, welches im Wesentlichen auf eine Steuerung über den Preis setzt. Dieser wird für die einzelne Park and Ride-Anlagen (P&R) festgelegt, indem die dazugehörigen Verkehrsstationen sowie die Anlage selbst bewertet wird. Als Kriterien dienen u.a. die Fahrzeit, der Takt und die Fahrgastfrequenz. Die Verkehrsstation wird dann nach Punktewerten einer Tarifklasse zugeordnet. Die Tarifklassen erlauben ein flexibles System, welches bei geänderten politischen oder betriebswirtschaftlichen Zielvorgaben angepasst werden kann.
Im Rahmen des Bewirtschaftungskonzepts wurden durch Metron drei mögliche Tarifmodelle aufgezeigt. Die Modelle eins und zwei orientieren sich an den Gebührenstrukturen für Kundenstellplätze der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in der Region St. Gallen (CH) sowie der Stadt Wien. Ein drittes Modell stellt eine Mischform dar.
Zur Überprüfung der Resultate aus dem Bewirtschaftungskonzept wurde dieses anhand der beiden Bundesländer Niederösterreich und Tirol analysiert. Trotz der großen topographischen, strukturellen und netztechnischen Unterschiede der beiden Bundesländer, zeigt die Auswertung des Modells anteilmäßig ähnlich große Tarifklassen. Dies weist darauf hin, dass das Bewirtschaftungssystem unabhängig der genannten Faktoren für ganz Österreich funktioniert.