Der Forschungsauftrag SVI 2015/006 “Fussverkehrspotenzial in Agglomerationen” (Erveco und Metron) geht der Frage nach, welche Faktoren dazu beitragen, dass Mobilitätsbedürfnisse auch zu Fuss befriedigt werden können. Im Gegensatz zu anderen Verkehrsmitteln ist der Fussverkehr weniger zweckorientiert und umfasst auch Funktionen des Verweilens, Kommunizierens, Spielens und Erholens.
Die Quantifizierung des Fussverkehrspotenzials in Agglomerationen erfolgt aufgrund der Daten des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010, der für diese Forschungsarbeit um räumlich hochaufgelöste Indikatoren zur Beschreibung der gebauten Umwelt ergänzt wurde.
Um den Einfluss der Strassenraumgestaltung auf die Verkehrsmittelwahl bei kurzen Wegen besser zu verstehen, wurde zudem eine neue Stated-Preference-Befragung durchgeführt.
Zur Erhebung der Wechselwirkung von Aufenthaltsnutzung und Qualität des öffentlichen Raumes diente ein neu entwickelter Kriterienkatalog. Dieser erlaubt es, zentrale Kriterien der Aufenthaltsnutzung wie Schutz, Wohlbefinden und Sinnlichkeit (Ästhetik, Anregung, Erlebniswert) objektiv erfassbar zu machen. Die Fallbeispiele lassen einen Zusammenhang annehmen zwischen baulicher Qualität des Raums und Anzahl Personen, die diesen Raum zum Verweilen nutzen: je höher die Qualität, desto häufiger und länger der Aufenthalt.