Die Gemeinde Ostermundigen hat zunehmend regionale Zentrumsfunktion. Wie die Gemeinde in Zukunft wächst, legt die baurechtliche Grundordnung fest. Diese wird im Rahmen der Ortsplanungsrevision O’Mundo überarbeitet. Sie regelt die qualitative Weiterentwicklung von Siedlung, Landschaft, Freiraumversorgung und Mobilität. Das Konzept soll die heutigen Qualitäten stärken und weiterentwickeln. In der bestehenden räumlichen Entwicklungsstrategie (RES) waren Klima, Ökologie und Freiraum zu wenig stark gewichtet. Darum erhielt Metron von der Gemeinde den Auftrag, die drei Kernthemen zu vertiefen, damit sie in der baurechtlichen Grundordnung stärker integriert sind.
Wachstum in Workshops entwickeln: Unter der Leitung des Büros Panorama und in Zusammenarbeit mit dem Atelier Corso entwickelte Metron eine Strategie, die den unterschiedlichen Urbanitätsgraden der Gemeinde gerecht wird. Analysen, Konzepte und Ideen wurden in regelmässigen Ausstellungen und Feedbackrunden/Workshops der Auftraggeberschaft vorgestellt. Auf diese Weise war sie laufend informiert und konnte sich proaktiv einbringen.
1. Klima: Luftströme und Hitzeinseln sichtbar machen. Hitzeinseln verschärfen die globale Erwärmung und gefährden bestimmte Bevölkerungsgruppen. Kann die Luft frei und ohne Hindernisse zirkulieren, kühlt sie ab. Im ersten Schritt machte Metron darum Oberflächen, Luftströme und Hitzeinseln sichtbar. Auf Basis von GIS-Analysen entwickelte Metron Lösungsansätze, die im Baureglement und Zonenplan verbindlich festgehalten sind. Die Baumkronenziffer soll beispielsweise von 15% auf 30% erhöht werden; neue Gebäude sind so zu positionieren, dass die Luft dazwischen zirkulieren kann.
2. Ökologie und Biodiversität: Grünspecht und Gelbbauchunke vernetzen. In Ostermundigen spielen das Amphibienlaichgebiet und Kleinbiotope eine lebenswichtige Rolle für viele Arten. Auf Basis eines neu erstellten ökologischen Inventars wurde ein Vernetzungskonzept entwickelt: Was brauchen die Mauereidechse, der Grünspecht und die Gelbbauchunke? Jetzt sind ihre Lebensräume durch natürliche Korridore verbunden. Die baurechtliche Grundordnung enthält nun auch Grundsätze zu Ökologie und Biodiversität und gewährleistet, dass ausgesuchte städtische Grünflächen und Kulturlandschaften geschützt und gestärkt werden.
3. Freiräume: 300 Meter bis zum nächsten Spielplatz. GIS-Analysen zeigen: Grundsätzlich ist das Freiraum-Angebot auf Gemeindegebiet zufriedenstellend, nur wenige Gebiete sind unterversorgt. Bestehende Freiräume sollen in Zukunft multifunktionaler genutzt werden: Quartierstrassen und -plätze werden zu Begegnungszonen ausgebaut und bereichern das Viertel. Neu wird der Freiraum in der baurechtlichen Grundordnung stärker gewichtet. So muss sich in maximal 300 Metern Entfernung von der Haustür ein öffentlicher Freiraum befinden, der bestimmte Standards erfüllt.
Metron-Spider-Diagramme erleichtern Evaluation: Für die drei Kernthemen Klima, Ökologie und Freiraum wurden Metron-Spider-Diagramme genutzt, welche die Ist-Situation (Analyse) und Soll-Situation (Vision) abbilden. Das Gesamtkonzept wird auf Quartiersebene stichprobenartig evaluiert, die Qualität vor und nach der Umsetzung bewertet und die Weiterentwicklung von Ostermundigen geprüft. Entspricht die Siedlungsentwicklung der Vorstellung? Wächst das Gebiet und entwickeln sich Struktur und Kultur ohne Qualitätsverlust?
Weitere Informationen zum Projekt: Webseite O’Mundo