Vor dem Hintergrund der zunehmenden Mobilität und dem Trend zur 24h-Gesellschaft ist Lärm ein dringliches Problem der modernen Gesellschaft. Wir wohnen immer dichter – nebeneinander, aber auch näher an Verkehrsinfrastrukturen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Grünräume wie Parks aber auch natürliche Freiräume zur Erholung eine immer grössere Bedeutung als Ruheoasen. Im Auftrag des Bundesamts für Raumentwicklung untersuchte Metron, wie solche «Akustische Entlastungsräume» planerisch gesichert werden können.
Akustische Entlastungsräume sind Orte, die sich deutlich von ihrer lärmigen Umgebung abgrenzen und deren Aufenthalts- und Nutzungsqualität als angenehm empfunden wird. Grün- und Freiräume eignen sich dafür besonders. Anhand von vier konkreten Freiraumbeispielen wurde deren Bedeutung als akustische Entlastungsräume und die Möglichkeiten zur planerischen Sicherung analysiert. Die untersuchten Projekte betreffen unterschiedliche Raum- und Planungsebenen: der MFO-Park Zürich-Oerlikon, die Landschaftsspange Hüttikerberg – Sandbühl im Limmattal, das Natur- und Landschaftsentwicklungskonzept Brugg-Windisch sowie das Polyfeld in Muttenz. Alle Freiräume befinden sich innerhalb von Siedlungen oder in Siedlungsnähe, sind öffentlich zugänglich und gut erreichbar.
Es zeigt sich, dass eine frühzeitige Integration von Freiräumen in die übergeordneten Planungsinstrumente (z.B. Richtpläne) die beste Voraussetzung für eine gelungene Sicherung von akustischen Entlastungsräumen ist. Erfolgversprechend ist auch, wichtige übergeordnete Planungen zu nutzen, um die Anliegen der Freiraumplanung bzw. akustischer Entlastungsräume einzubringen. Experten für Lärm und Freiraum sind frühzeitig in die Planungsverfahren einzubeziehen.
Foto MFO-Park Michael Freisager
Architektur MFO-Park Burckhardt+Partner AG / Raderschall Landschaftsarchitekten