Das Alters- und Pflegeheim (APH) Weingarten liegt an prominenter Hanglage oberhalb der Stadt Olten, dreiseitig umgeben von Wald. Es besteht aus einem Haupthaus aus dem Jahr 1928 sowie einem Anbau, dem Ostflügel, aus den 1970er Jahren. Das Ziel des selektiven Wettbewerbs war, eine architektonisch, bautechnisch und funktionell überzeugende Aufstockung des Ostflügels zu entwerfen. Gefordert waren 20 neue, zeitgemässe Räume für betagte und pflegebedürftige Menschen inklusive der unterstützenden Infrastruktur.
Metron kam in der Analyse zum Schluss, dass die Mauerwerke der drei bestehenden Geschosse die Vertikallasten einer Aufstockung um zwei Stockwerke tragen können und sich ein modulartiges Weiterbauen anbietet. Wichtig war auch, dass die Aufstockung bei laufendem Pflegebetrieb stattfinden soll, weshalb eine schnelle Bauzeit mit möglichst geringem Eingriff in den Bestand eine zentrale Prämisse war.
Der Metron-Entwurf «Öber de Stadt» sieht eine Aufstockung in Modul- und Elementbauweise vor, die dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung trägt. Der Holzmodulbau der Geschosse 4 und 5 soll mit rot-brauner Tonschiefer-Fassade eingekleidet werden. Im Innern entstehen 20 neue Bewohnerzimmer mit aussichtsreichen Fenstern nach Süden, deren tiefe Brüstungen auch als Fenstersitzbänke genützt werden können. Im nördlichen Teil werden ein Aufenthaltsraum mit angrenzender Loggia sowie Personalräume angeordnet. In der Mitte liegt ein mit Nischen komponierter Korridor, der den Bewohnenden die Orientierung im Gebäude erleichtert und den Zimmern eine Adresse gibt.
Für die bestehenden unteren drei Geschosse wurde eine energetische Sanierung und Nachdämmung geplant; die Balkone werden zugunsten von grösseren Zimmern aufgehoben. Die drei unteren Geschosse werden gemäss dem Entwurf mit hellen Faserzementplatten eingekleidet, womit der Altbau als eigenständiger Baukörper erkennbar bleibt. Im Zusammenspiel von modernen Anbauten im Bestand, der hellen Fassade der sanierten Geschosse und der rot-braunen Aufstockung entsteht ein stimmiges Ganzes.
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren, 3. Rang,
in Zusammenarbeit mit WaltGalmarini AG, Zürich
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