In den nächsten Jahrzehnten wird sich das Industrieareal Rosental Mitte in Basel zu einem neuen Quartier wandeln. Im von Metron durchgeführten Studienauftrag suchte die Stadt eine Vision für den Aussenraum sowie Ansätze für ein Regelwerk, das während des Transformationsprozesses als Grundlage für temporäre und dauerhafte Freiraumgestaltung dient. Gefunden hat sie beides im Vorschlag des Teams um das Studio Céline Baumann aus Basel.
Wie steuert man die Entwicklung eines Areals, die eine ganze Generation dauern wird? Die Stadt Basel beginnt ihre Überlegungen beim Freiraum: Er soll die einzelnen Baufelder über zeitliche und architektonische Unterschiede hinweg zusammenhalten; mit Gestaltungsrichtlinien, aber auch mit der Offenheit, sich ändernden Ansprüchen und Rahmenbedingungen anzupassen.
Im Studienauftrag gemeinsam unterwegs
Die Komplexität der Aufgabe zeigte sich schon in der Verfahrenswahl. Das Areal ist bereits im Wandel, Gebäude werden abgerissen oder umgenutzt, das Planungsumfeld ändert sich stetig. Metron erörterte vor diesem Hintergrund die Vor- und Nachteile unterschiedlicher qualitätssichernder Verfahren und diskutierte sie mit den zuständigen kantonalen Ämtern und Fachstellen. Für einen Studienauftrag sprach ein grosses Plus: Auftraggeberschaft und Teams konnten während des Verfahrens im Dialog bleiben und gemeinsam auf Veränderungen eingehen.
Zwischen Gestaltung und Prozess
So unterschiedlich die Zusammensetzungen der sechs präqualifizierten Teams waren, so unterschiedlich präsentierten sich deren Ideen. Sie reichten von der umfassenden Freiraumgestaltung mit punktuellen Partizipationsmöglichkeiten bis hin zu stark prozessorientierten Vorschlägen mit nur rudimentären Gestaltungsvorgaben. Die Bietergemeinschaft Studio Céline Baumann und Weyell Zipse Architekten aus Basel überzeugte das Preisgericht mit einem gelungenen Gleichgewicht: Schwerpunkte bilden drei wichtige Plätze auf dem Areal, die hinsichtlich ihres Charakters und ihrer Funktion beschrieben werden, sowie wenige prägende Elemente im Strassenraum inklusive der angrenzenden Gebäudesockel. Dazwischen bleiben grosse Spielräume für Entwicklungen, die von den Nutzenden ausgehen. So spielen auch aktivierende Massnahmen und Zwischennutzungen eine grosse Rolle in ihrem Vorschlag, der Gestaltung, Prozess und Entwicklung stimmig vereint.
Alle Beiträge sind öffentlich ausgestellt
Mit seiner Projektwahl hat der Kanton Basel-Stadt einzelne Leitplanken für die weitere Entwicklung auf Rosental Mitte definiert. Davon ausgehend hat das Siegerteam nun die Aufgabe, ein Regelwerk mit Gestaltungsprinzipien aufzubauen und aktivierende Massnahmen zu planen, die die schrittweise Öffnung des Areals begleiten können.
Das Siegerprojekt und die fünf weiteren Beiträge sind ab morgen öffentlich ausgestellt.
Vernissage: Dienstag, 9. April, 18.00
Ausstellung: 10. bis 19. April, 8.00 bis 17.00 (werktags)
Lichthof, Baudepartement Kanton Basel-Stadt, Münsterplatz 11
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