Metron hat den Architekturwettbewerb für den Bau «inclusioplus» in Liestal gewonnen. Die Psychiatrie Baselland (PBL) realisiert mit dem Neubau ein Haus zum Wohnen und Arbeiten für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Geplant sind 52 Studios, Handwerksateliers, Büros, eine öffentliche Zone mit Eingangshalle, Café und Mehrzweckraum. All dies eingebettet in die Jura-Landschaft.
Der dreiteilig gegliederte Holzhybridbau füge sich bestens ins hügelige Gelände ein und werte das Quartier deutlich auf, schreibt die Psychiatrie Baselland (PBL) über das Architekturprojekt der Metron. Im Jurybericht wird der geplante Bau als eine sorgfältige und kluge Arbeit gelobt. Sie lasse eine hohe Wiedererkennbarkeit und Identifikation mit dem Ort erwarten, für Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen gleichermassen.
Ein Haus zum Kraft schöpfen
Die Architektinnen nennen ihr Projekt «Ahorn». Denn wie ein Ahornblatt greift der polygonale Bau in die Landschaft und macht die Natur erlebbar. Die meisten der 52 Studios der künftigen Bewohner*innen liegen in den Obergeschossen gegen einen kleinen Wald hin. Werden die Bewohner*innen dereinst die französischen Fenster öffnen, können sie in ihre Loggias hinaustreten. Oder sie gelangen auf eine Aussenlaube, die das ganze Gebäude umläuft. Alle Obergeschosse werden durch eine Laubengang-Schicht umspannt. Zusätzlich zur inneren Erschliessung ermöglichen Aussentreppen den Bewohner*innen diskret zu ihren Studios zu gelangen, ohne via Haupteingang gehen zu müssen.
Das dreigeschossige Haus mit Attika soll ein Haus zum Wohnen, Arbeiten und Kraft schöpfen sein. Das 3. Obergeschoss ist im Stil einer Attikas zurückversetzt, was das ganze Gebäude optisch verkleinert und an ein Wohnhaus erinnert. Hier finden sich lichtdurchströmte Handwerksateliers. Alle Ateliers bieten Zugang zur weiten, umlaufenden Attika-Terrasse. So können die Klienten und Klientinnen bei Sonne auch draussen kreativ sein, verweilen oder den Ausblick geniessen.
Nachhaltigkeit spielt bei dem Bau eine wichtige Rolle. Für Fassaden, Dach und Lauben werden Naturstoffe verwendet. Wo nötig, wird rezyklierter Beton genutzt, etwa für die Treppenkerne.
Quartieranschluss und naturnaher Freiraum
Das Erdgeschoss ist halb privat, halb öffentlich gestaltet. Ein Mehrzwecksaal, ein Café mit Terrasse und ein grosszügiger Vorplatz werden eine neue Adresse im Quartier bilden. Vorplatz, Eingang und Aussenbestuhlung des Cafés wirken einladend auf Gäste und Nachbarn.
Der Neubau «Ahorn» bzw. «inclusioplus» wird von einem parkähnlichen Freiraum umgeben. Dieser enthält Möglichkeiten für Rückzug, Erholung und Begegnungen. Ein kleiner Bach wird freigelegt. Gestaltet wird der Freiraum von Schläpfer Carstensen Landschaftsarchitekten GmbH (Zürich).
«Das Haus soll eine Oase sein und beruhigend wirken», erklärte Luca Selva, Präsident der Wettbewerbsjury, an der Vernissage (vgl. BaZ-Bericht). Es hat sehr viele Aussenräume wie Terrassen und erlaubt trotzdem Privatheit.
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