Eine Gruppe von begeisterten Verkehrsplaner*innen hat in Eigeninitiative ein «Starterkit zur Mobilitätswende» inklusive Website erstellt. Es soll kleinere und mittlere Gemeinden motivieren, mit kleinen Schritten Richtung Verkehrswende anzufangen und einfach realisierbare Massnahmen – etwa temporäre Strassen-Umnutzungen – umzusetzen. Die Website liefert Projektideen, sammelt gute Beispiele und inspiriert.
Verkehrswende – das klingt nach einem Mammutprojekt. Oft ist von grossen Zielen wie dem autonomen Fahrzeug und Flugtaxis die Rede. Dass es aber möglich ist, schon heute und mit Mitteln, die uns jetzt zur Verfügung stehen, etwas für eine nachhaltigere Mobilität zu tun, zeigt die Website https://schrittmacher.in. Sie bietet «einfache Rezepte zum Nachmachen und voneinander lernen», wie es dort heisst. Das «Starterkit zur Mobilitätswende» lässt sich auch als PDF herunterladen.
Im Starterkit findet man Ideen, wie eine Gemeinde mit bestehenden Mitteln zum Beispiel das Car Sharing (Auto teilen) fördern kann. Oder wie sich Parkplätze nutzen lassen, um den Umstieg vom Auto auf nachhaltigere Verkehrsmittel zu unterstützen.
Umsetzbare Projekte für jede Gemeinde
Die Umsetzungsideen richten sich in erster Linie an Gemeinderäte und -verwaltungen. Aber auch Fachleute sind angesprochen: Sie alle sind aufgerufen, gute Beispiele in Text und Bild zur Sammlung beizusteuern, darüber zu berichten und sich zu vernetzen. «Sei auch du Schrittmacher*in!», lautet das Motto.
«schrittmacher.in» ist ein gemeinsames Projekt von Mobilitätsfachleuten mit beruflichen Engagements bei SBB, ZHAW, Q_PERIOR, metron und urbanista.ch. Die Rezeptsammlung bietet Projektideen in den Bereichen Bike Sharing, Fussverkehr, Gesamtverkehr, Parkierung, Veloförderung, Zukunftsthemen und temporäre Massnahmen.
«Temporäre Massnahmen sind zum Beispiel ein guter Hebel, um die Mobilität weiterzuentwickeln», sagt Denise Belloli, eine der fünf Mitgründer von «schrittmacher*in». Mit temporären Massnahmen – etwa einer neuen Stadtmöblierung oder Pop-up-Parks– lassen sich Erfahrungen sammeln und Folgen abschätzen.
Die fünf Schrittmacher
Das Projektteam besteht aus Julian Renninger (SBB), Denise Belloli (metron), Tobias Bowald (Q_PERIOR), Thomas Sauter-Servaes (zhaw) und Thomas Hug (urbanista.ch).
Illustrationen: Oliver Maier (metron)