Es ist Herbst, auch im Brutkasten am Bahnhof Brugg. Zweige, Blätter und Rinde bilden einen Wald vor – oder hinter? – einer schimmernden Skyline. Eine Stadt im Wald? Ein Wald in der Stadt? In der Installation der Künstlerin Ursula Rutishauser hat alles zwei Ebenen.
Wie ein Kind hätte sie sich gefühlt, erzählte Ursula Rutishauser, als sie ihr Werk an der Mitarbeitendenversammlung der Metron vorstellte: Blätter sammelnd und pressend, schöne Zweige aussuchend. Nun leuchtet das Laub aus der kleinen Vitrine vor dem Metron-Gebäude, und dazwischen blitzt eine Skyline aus Metall, die sich bei näherer Betrachtung als der Scherenschnitt einer Reihe von Buchrücken entpuppt. Nature Design, Wood Food, Monets Garten – die Bücher formen die Stadt und sind gleichzeitig Hülle für Wissen über Natur und Kultur.
Die Kunst der Buch- und Papierliebhaberin Rutishauser basiert häufig auf Papierschnitten. Für die Brutkasteninstallation hat sie den Schnitt nun in Chromnickelstahl überführt: stabil, wetterfest, in der Sonne glitzernd. Und während die Tage dunkler werden, weckt «Waldstadt statt Stadtwald» die Lust darauf, sich bei einer Tasse Tee in Büchern über Garten, Wald und Architektur zu verlieren.
«Waldstadt statt Stadtwald» ist von November 2024 bis Juni 2025 ausgestellt.
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