Aktuelles – 06.09.2024

Metron und die Bienen und die Blumen: Gelebte Biodiversität im Büroalltag

Metron und die Bienen und die Blumen: Gelebte Biodiversität im Büroalltag

Wildbienenförderung über den Dächern von Brugg

Über unseren Köpfen blüht und summt es. Denn Metron propagiert nicht nur Biodiversität und implementiert sie in Planungen und Projekten, sondern nimmt sich auch selbst in die Pflicht. 240 m2 Aufwertungsfläche – über 150 Pflanzenarten – Lebensraum für mehr als 50 Wildbienenarten: Das ist die Zwischenbilanz nach einem Jahr «Projekt Wildbiene». Unser Lohn: Ein Mittagspausenparadies und ein wenig Stolz auf unseren kleinen Beitrag zur grossen Sache.

Über 600 Wildbienenarten sind in der Schweiz heimisch. Viele davon sind – im Gegensatz zu den Honigbienen – gefährdet, weil ihre Lebensräume mehr und mehr unter intensiven Landwirtschaftsflächen und Bebauungen verschwinden. Für die Landwirtschaft und die Natur sind die pelzigen Insekten aber von grosser Bedeutung, denn sie zählen zu den effizientesten Bestäubern von Kultur- und Wildpflanzen. Meistens leben sie solitär oder in kleinen Staaten. Sie wohnen in Nestern im Boden, in hohlen Pflanzenstängeln oder in leeren Schneckenhäusern. Als Ersatzlebensraum nehmen sie gerne Dächer, Gärten und Terrassen an – wenn diese die nötige Infrastruktur bieten. Und genau die haben wir auf unserem Dachgarten in Brugg in freiwilliger Gemeinschaftsarbeit geschaffen.

Mehr als Bienen

Das Gute daran: Wildbienenförderung ist ganz generell Biodiversitätsförderung. Denn die verschiedenen Bienen brauchen unterschiedliche Futterpflanzen und Nistplätze, was verschiedene Bodentypen und zahlreiche Pflanzenarten erfordert. In der Landschaftsarchitektur nutzt man diese Tatsache übrigens im «animal aided design», bei dem die Bedürfnisse bestimmter Leitarten in der Gestaltung besonders berücksichtigt werden und damit auch für viele andere Arten – inklusive des Menschen – ein hochwertiger Lebensraum entsteht.

Fachwissen nutzen, Praxiserfahrung anreichern

Wer, wenn nicht wir, dachten wir uns 2023: Die Fachkompetenz für die Aufwertung der Dachterrasse hat Metron – von der Pflanzenkenntnis bis zum Umwelt- und Bauwissen – im Haus; viele Hände und Bereitschaft zu freiwilligem Effort ebenso; das Dach unseres Bürogebäudes in Brugg ist flach und ohnehin schon grün. Und Praxiserfahrung schadet in der Planung nie. 2023 wurde das Projekt lanciert, im Frühjahr haben wir die alte Vegetation teilweise abgetragen, ein mageres Substrat aus Kies und Oberboden eingebracht und um Sandlinsen für die bodennistenden Arten angereichert. Im August 23 wurde eine Dachkräutermischung aus über 50 Schweizer Wildblumen angesät. Nun, nach einem Jahr, zeigen sich erste Ergebnisse.

Ein erfolgreicher Start und gute Aussichten

Die Kartierung durch eine Spezialistin hat ergeben: Wir konnten uns seit der Umgestaltung von 100 auf 156 Pflanzenarten steigern, zum Grossteil heimische Wildpflanzen und darunter sogar einige Rote-Liste-Arten wie ästige Graslilie, Knäuel-Glockenblume, Kriechginster oder echter Wundklee. Der Lebensraum für ca. 50 Wildbienenarten ist bereit. Bis sie ihn entdecken und besiedeln, können einige Jahre vergehen. Genug Zeit also auch für die Ordnungsliebenderen unter uns, die Schönheit in der blühenden Unordnung zu entdecken, während wir auf das grosse Summen warten.