Spätestens beim Blick in die Schweizer Medienlandschaft wird klar: Klimaschutz und die Gestaltung klimaangepasster Lebensräume sind Aufgaben, die längst nicht mehr warten können. Das 39. Themenheft geht der Frage nach, was die Raumplanung dazu beitragen kann. Dafür hat Metron unter anderem mit der Denkmalpflegerin Konstanze Domhardt gesprochen – und im neusten Podcast noch einmal bei ihr nachgehakt.
Innenentwicklung ist raumplanerischer Konsens. Nachdem zunächst innerstädtische Brachen und ehemalige Industrieareale bebaut wurden, rückt nun der kleinteilige Gebäudebestand in den Fokus. Die Versuchung, mit (Ersatz)Neubauten zu verdichten, ist gross. Doch vor dem Hintergrund des Klimaschutzes sind Lösungen gefragt, die Langfristigkeit, Ressourcenschutz und Weiternutzung sicherstellen – Kernanliegen der Denkmalpflege.
Nahe am Menschen planen und gestalten
Als Leiterin der Denkmalpflege Stadt Winterthur ist Konstanze Domhardt bestens vertraut mit dem Umgang mit Bestand. Für das Themenheft und den zweiten Podcast zum Thema Klimaschutz und Klimaanpassung hat Metron deshalb nachgefragt: Was kann sich die Raumplanung von der Denkmalpflege abschauen, wenn es darum geht, mit möglichst geringen Eingriffen möglichst viel Qualität zu schaffen? «Erhalt hat immer etwas mit Bindung, mit Identität zu tun», erklärt Domhardt, der Mensch sei immer Teil davon. Aus ihrer Sicht müsse die Raumplanung noch näher an die Menschen. Wie, das diskutiert sie im Podcast mit dem Raumplaner Giovanni Di Carlo und dem Verkehrsplaner Robert Klemm. Der Austausch geht dabei in beide Richtungen. Denn auch die Denkmalpflege guckt auf die Raumplanung und übernimmt, was ihr dient, beispielsweise die systematische Überprüfung von Alternativen.
Ein Plädoyer für das Miteinander
«Wenn die beiden Disziplinen zusammenarbeiten, wird’s richtig spannend.» Domhardt ist überzeugt: Die neuen Querschnittsaufgaben wie Klimaschutz und Klimaanpassung erfordern die Zusammenarbeit vieler weiterer Fachgebiete. Wenn alle Beteiligten offen sind für die Kompetenzen der anderen, selbst wenn die gar nicht offiziell am Prozess beteiligt sind, dann kann viel Gutes entstehen. Wir alle sollten den Aufwand nicht scheuen und in runde Tische und Auslegeordnungen am Anfang eines Prozesses investieren. Die Aufgaben sind komplex. Gehen wir mit der Komplexität um; mit Kompetenz, Kreativität und Lust.
Ein Interview mit Konstanze Domhardt ist bereits im Metron Themenheft erschienen. Im Podcast vertieft sie ihre Gedanken und spiegelt sie mit den Metron-Planern.
Podcast «Mit dem Haus bauen» – auf dieser Webseite, bei Apple Podcasts und Spotify.
