Aktuelles – 26.09.2024

Strassenplanung durch Kinderaugen

Kloten Schuelermitwirkung Dorfstrasse Neugestaltung

Wie würden Schüler und Schülerinnen ihre Dorfstrasse gestalten? Wo ist es in ihren Augen schön, wo gefährlich? Um dies zu erfahren, führte ein Team der Metron-Verkehrsplanung in Kloten (ZH) eine Jugend-Mitwirkung durch. Schüler und Schülerinnen der Primarschule Dorf/Feld verwandelten sich in kleine Verkehrsplaner*innen und gaben den Fachleuten ihre Wünsche und Meinungen mit auf den Planungsweg.

In Kloten (ZH) führt die Hauptstrasse mitten durch die Stadt. Die Verkehrsbelastung ist hoch, die Strasse wirkt trennend auf die Quartiere – und sie muss saniert werden. Der Kanton hat deshalb die Metron mit einem Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) beauftragt. Für die Stadt bietet die Sanierung die Chance, die Strasse neu zu gestalten, und weil es ihr wichtig ist, dass die Bevölkerung in die Neugestaltung einbezogen wird, hat sie Metron mit einem Partizipationsprozess beauftragt.

Mitwirkungstag in der Schule

Im Rahmen dieser Partizipation hat nun ein Anlass speziell für die Jüngsten stattgefunden: Zwei 6. Klassen der Primarschule Dorf/Feld konnten sich an einer «Jugend-Mitwirkung» zu ihrer Strasse äussern. Geleitet wurde der Mitwirkungstag in der Schule von Metron-Verkehrsfachleuten und einer Spezialistin der Fachhochschule OST für Stadtklima und Schwammstadt.

Die Sechstklässler*innen markierten zunächst auf grossen Plänen jene Stellen der Strasse, die sie als besonders schön, hässlich, gefährlich oder sicher beurteilten. Kreuzungen beispielsweise empfanden viele als gefährlich, Grünräume als schön. Dann ging es nach draussen zu einem Postenlauf. An einem Posten beispielsweise führten die Junior-Verkehrsplaner*innen eine Verkehrszählung durch; an einem anderen gestalteten sie anhand eines Modells ihre Strasse neu. Die Herausforderung: Wenig Platz für viele Bedürfnisse. Es ging also um Fragen wie: Wo könnte eine Busspur, eine Velospur oder eine Baumreihe Platz finden? Wie breit können Trottoir und Fahrbahn sein? Am Posten «Königin von Kloten» hingegen durften die Kinder dann wie undemokratische Könige entscheiden, wie ihre perfekte Dorfstrasse aussehen sollte.

Unterstützt wurden die Kinder bei dieser Arbeit von zwei Lernenden der Metron. Ihnen gelang es besonders gut, die Primarschüler*innen in ihrer Sprache und mit ihren Themen abzuholen.

Mitwirkungsergebnisse fliessen ins BGK ein

So kamen viele Wünsche und Ideen zusammen. Die Fachleute werden diese Feedbacks nun in den weiteren Planungsprozess mitnehmen. Auch in die Mitwirkung für Erwachsene, die am 11. November 2024 in Kloten stattfinden wird. Am Ende werden die Anliegen von Klein und Gross dem Projektteam des BGK mit auf den Weg gegeben. Das Ziel ist eine breit abgestützte Neugestaltung der Dorfstrasse.

«Bis diese Neugestaltung aber umgesetzt sein wird, werden die Sechstklässler*innen erwachsen sein. Das haben wir ihnen natürlich auch gesagt», sagt Oliver Bachmann, Ökonom und Moderator von Partizipationsprozessen bei der Metron, der die Jugend-Mitwirkung durchführte.

Der Klotener-Anzeiger berichtet heute auch über die Jugend-Mitwirkung: Online-Ausgabe hier.